Er ist ein ebenso mitreißender wie un- konventioneller Pianist und als Kom- ponist einer, der sich nicht scheut, auf sein Publikum zuzugehen. Denn Fazıl Say sitzt musikalisch nicht im Elfenbein- turm – im Gegenteil: Seine Musik klingt nach Orient und 1001er Nacht, nach Bazar und prallem Leben. Damit hat sich der türkische Künstler eine Fan- gemeinde erarbeitet, die diverser ist als die der meisten anderen klassischen Musiker*innen. Mit seinem packenden Zugriff am Klavier und seinen eigenen Werken, die seine Herkunft nie ver- leugnen, spricht er einfach alle an – das macht Fazıl Say aus.
»In meiner Musik gibt es viele türkische Motive und Rhythmen, Elemente der türkischen Folklore«, das sagt er auch über sein neuestes Werk, das als ein Ko-Auftragswerk des hr in Deutscher Erstaufführung Ende 2023 in der Alten Oper zu erleben sein wird. Es ist ein Doppelkonzert für zwei Trompeten und Orchester, komponiert für den Ungarn Gábor Boldoczki und den in Paris leben- den Russen Sergei Nakariakov. Beide sind sie Freunde des Komponisten und »vielleicht die Besten in der Kunst des Trompetenspiels«. Sie haben sich ein Werk gewünscht von Fazıl Say, »während der Pandemie«, als Say fast 20 Monate lang keine Konzerte geben konnte und viel Zeit zum Komponieren hatte.
Say
IM DOPPEL &
GEMISCHTEN DOPP E L
GEMISCHTEN DOPP E L